Diese Stadt gilt als Sinnbild einer Stadt für Verliebte, aber typisch französisch ist die französische Hauptstadt nicht.
Ab 1850 wurde Paris von Baron Haussmann regelrecht entkernt, ihrer mittelalterlichen Viertel beraubt und bekam ihr heutiges Aussehen.
Paradoxereise scheint das niemanden zu stören, ist die Stadt an der Seine doch schöner als zuvor und verströmt ein eigenes Flair.
Auch die Einwohner selbst scheinen sich eher als Pariser statt nur als Franzosen zu sehen.
Von einer Anreise im eigenen Fahrzeug muss ich aber entschieden abraten:
Der Verkehr in der Stadt ist größtenteils unübersichlich, rücksichtslos und chaotisch.
Tipp: Viel besser fährt man, wenn man den Peripherie genannten Autobahnring verläßt,
um sich in einem der Vororte wie z. Bsp. Nanterre oder Saint Denis ein Hotel zu nehmen.
Das eigene Auto stellt man in einem der hiesigen Parkhäuser ab, deren Enge
ein typisch französisches Attribut zu sein scheint.
Ins Pariser Zentrum kommt man von hier bequem mit der Metro in 20-30 min
ganz ohne Stau und Chaos.
Verschiedenfarbige Linien helfen bei der Orientierung, Umsteigen ist unkompliziert und die nächste Metrostation im Innenstadtgebiet nie mehr als 500m entfernt.
Unzählige Sehenswürdigkeiten gibt es hier, es ist für jeden Geschmack etwas dabei!
Ganz oben auf der Liste sollte die Basilique Sacre Coeur stehen.
Selbst wenn man französischen Kirchen nichts abgewinnen kann, ist die Aussicht vom Hügel Montmartre unbeschreiblich.
Wenn man Glück hat, kann man den französischen Ballakrobat Iya Traore bei seinen täglichen Darbietungen beobachten.
Der unvermeidliche Eiffelturm gehört ebenfalls zum Pflichtprogramm bei einem Parisbesuch.
Mit der Metro kommt man bis zur Haltestelle Trocadero.
Hier liegt, eingebettet zwischen den beiden Flügeln des Palais de Chaillot,
der Place du Trocadero und bietet
die berühmte Postkarten - Aussicht
auf den Eiffelturm.
Will man jedoch hinauf, sind zumindest rudimentäre Französischkenntnisse
am Ticketschalter notwendig. Bevor man diesen erreicht, steht man selbst unter günstigen Umständen mindestens 2 Stunden in der Schlange.
Ich persönlich finde, 2 Stunden in Paris kann man schöner verbringen...
Zum Beispiel im Pantheon. Ja, auch in Paris gibt es eins.
Die nationale Ruhmeshalle Frankreichs ist gleichzeitig Grabstätte berühmter Franzosen wie z. Bsp.:
Voltaire, Victor Hugo und Marie Curie,
sowie weiterer Persönlichkeiten.
Ursprünglich wurde das Pantheon als Kirche
auf dem Hügel der heiligen Genoveva gebaut,
in den Wirren der französischen Revolution nach 1789 erfolgte die Umwidmung zur Ruhmeshalle.
Besonders im Inneren ist es sehr eindrucksvoll und erinnert eher an ein Museum mit seinen Skulpturen
und Bildern.
Gleiches wie für den Eiffelturm gilt auch für die Cathedrale Notre Dame.
Sehenswert, aber völlig überlaufen.
Wer der ehrwürdigen Dame Respekt erweisen möchte, lässt sich lieber nicht mit hunderten Touristen durch die riesige Kirche schieben,
nur um möglicherweise den Blick auf etwas zu erhaschen, was man vor lauter Menschen
sowieso nicht sehen kann.
Es ist heutzutage schon schwierig genug, ein Bild auf dem Place Jean Paul II direkt vor der Kirche zu machen, ohne gleichzeitig Soldaten
zu fotografieren, die Sicherheit suggerieren sollen, mit ihrer bloßen Anwesenheit
aber das Gegenteil zeigen.
Ein weiteres Kleinod der besonderen Art, aber nicht im wörtlichen Sinne,
ist das Jugendstil-Kaufhaus Galeries Lafayette am Boulevard Haussmann 40.
Wer glaubt nur einen der üblichen Luxustempel vor sich zu haben, der irrt.
Natürlich gibt es hier alles was Gut und Teuer ist, in erster Linie aber eher alles.
Besonders Frauen, die Wert auf farblich exakt abgestimmtes Accescoires oder Kleidung legen, werden hier fündig.
Brillen mit rosa Gläsern, blutrote Blousons oder Schuhe in Giftgrün -es gibt alles!
Wenn man aber die Etagenbalkons, die Beleuchtung oder die riesige Dachkuppel
aus Buntglas betrachtet, hat man all das geschäftige Treiben und den Konsum vergessen,
um das Gebäude mit anderen Augen zu betrachten...
Genauso erlebt man die 2km lange
Avenue des Champs Elysees, wenn man den Luxus und die vielen Leute ausblendet.
Zuerst sieht man noch die Banken,
Nobelkarossen und Ladenpassagen.
Wenig später jedoch nimmt man die Pariser Prachtstraße als Axe Historique
in ihrer Gesamtheit und Vielfalt wahr,
genau wie sie geplant war:
Als feste Verbindung zwischen einer diffus vorhandenen Geschichte und dem heutigen
Hier und Jetzt.
Leider war in den 2 Tagen letztes Jahr
nicht mehr Zeit, um Les Halles, Louvre,
den Jardin du Luxembourg, die Eglise de la Madelaine oder den Place des Vosges
zu besuchen.
Aber vielleicht mache ich das nächsten Sommer...
Essen in Paris muss übrigens nicht zwangsläufig immer teuer sein.
Aber es macht oft auch den
Unterschied aus.
Ein Beispiel: in der Rue de Vaugirard 12, also 150m vom Pariser Senat entfernt,
gibt es das kleine Restaurant Indonesia.
Wie der Name schon verrät,
bekommt man hier hauptsächlich
indonesische Spezialitäten
zum Preis von 20-40 Euro.
Der Service war erstklassig, das Essen lecker und wir wurden gut beraten.
Das Gegenbeispiel befindet sich in
der Rue Faubourg-Montmartre 7:
Das Restaurant Bouillon
Chartier mit einem sehr schönen Speisesaal des 19.Jh.,
mehrere verschiedene Speisen von Schnitzel bis Chateaubriand und alles kostet um die 12 Euro.
Der Preis dafür sind Lärm, Hektik,
kaltes Essen und Fließbandabfertigung.
An Beratung ist nichtmal zu denken!
Entscheiden Sie selbst...
...besuchen Sie die Stadt Ihrer Träume und lassen Sie sich verführen.
Das folgende Image - Video von Paris wird es Ihnen leicht machen: