Die Bretagne

Rosa Granit, Weißes Gold und

das Kleine Meer am Ende der Welt

 

 

Die größte Halbinsel Frankreichs ist etwas anders als der Rest des Landes.
Das "Ende der Welt", wie die Römer es nannten, ist wild, romantisch und seine Bewohner leben nicht einfach am Meer, sondern mit ihm.
Steilküsten und Meeresarme, die bis zu 30Km ins Landesinnere vordringen,

erhaltene Altstädte, ein Zauberwald, ein kleines Meer -all das und mehr gibt es hier.
Breizh, wie die Bretonen es nennen, wirkt ein wenig wie ein Land aus einem fiktiven Märchen, mit einer eigenen Kultur, Sprache und Tradition.

Franzosen kommen nur in den Ferien her, man ist hier unter Bretonen.
Der Legende nach befinden sich zahlreiche Orte der Artussage im Zauberwald von Brocéliande, der als größter Wald der Bretagne in keiner modernen Karte zu finden ist.

 

 

Eine kleine Kostprobe kann man in der Nähe von Elven bekommen: Dort liegt

die Forteresse de Largoët, eine halbverfallene mittelalterliche Burg mitten im Wald

an einem kleinen See.
Die einsame, düster-mystische Kulisse wird im Sommer vereinzelt auch für kulturelle Veranstaltungen genutzt.
Für 5,50€ kann man jeden Tag von 9-17 Uhr, meist völlig allein und ungestört,

das ausgedehnte Gelände erkunden.

 

 

Ein paar Kilometer weiter in Josselin setzt sich der Eindruck einer Märchenkulisse nahtlos fort. Die kleine Stadt leidet etwas unter der Wucht ihrer dominanten Burg. 

Das Chateau de Josselinein repräsentativer Landsitz der Herrscherdynastie Rohan,

ist ohne Zweifel eine Augenweide und enthüllt seine Geheimnisse bei einer Schlossführung

zu einer unerheblichen Gebühr.

Die Stadt steht ihrem Wahrzeichen in nichts nach und präsentiert sich ebenfalls in altem Glanz. Vom Glockenturm der Basilique Notre Dame du Roncier hat man nach einem anstrengenden Aufstieg in einem viel zu engen Treppenaufgang einen grandiosen Ausblick über den ganzen Ort.

 

Etwa 15Km südlich bilden die beiden Orte Malestroit und Rochefort-en-Terre den Abschluß dieses Märchendreiecks.

 

Malestroit ist ein wichtiger Markt für die ländliche Umgebung und liegt am Fluss L'Oust,

der gleichzeitig Kanalverbindung zwischen Nantes und Brest ist. Es braucht nicht viel Phantasie, um sich die Bedeutung der Wasserstraße für eine entlegene, kleine Stadt in der Provinz klarzumachen.

Noch heute findet regelmäßig ein großer Wochenmarkt statt, bei dem über Fisch, Fleisch, Gemüse und Obst das komplette Nahrungsmittelangebot von traditionellen Erzeugern

aus der lokalen Umgebung abgedeckt wird.

Auf dem Kanal ist der Ort vor allem ein beliebter Haltepunkt von Hobbykapitänen,

die mit dem Hausboot unterwegs sind.

 

In Rochefort-en-Terre sucht man vergeblich nach geschäftigem Markttreiben.

Die historische Kulisse, die von einem kleinen Schloss mit Park überragt wird, wirkt auf den ersten Blick etwas verschlafen. Nur der Zulauf von Selfie-Pilgerern bringt etwas Leben in den beschaulichen Ort mit der Postkartenidylle im Zentrum.

 

Im südlichen Teil der Bretange, dem Morbihan (bretonisch "Kleines Meer"), dringt das Meer durch eine große, fragmentierte Bucht tief in das Landesinnere ein.
Der Tidenhub beträgt hier fast 10m und so atmet die Natur im Takt von Ebbe und Flut,

was mancherorts sehr eindrucksvoll sichtbar wird und den Austernmuscheln hier eine spezielle Note verleiht.
Leider sehen die Gewässer innerhalb der Bucht immer schlammig aus, weil das Wasser permanent in Bewegung ist.

 

Besondern gut beobachten lässt sich das in Auray, einer alten Stadt am gleichnamigen Fluss.
Wenn man sich abends am überlaufenen Hafen in der
Creperie & Bar Le Franklin

direkt neben dem alten Hafen Saint-Goustan niederlässt,

kann man beobachten,
wie sich das Wasser duch die  engen Brückenbögen der alten Pont de Saint-Goustan presst.

Ein Schauspiel, welches sich viermal täglich in wechselnder Richtung wiederholt.

Das Restaurant lässt sich das gut bezahlen.
Nicht etwa, dass es hier teurer wäre, nein hier bezahlt man mit Platz für die Aussicht,

denn es ist enger als anderswo und der Service ist bestenfalls genauso unterdurchschnittlich
wie in den benachbarten Restaurants von wo man weniger sieht.

 

In der Nähe von Auray bietet sich die Halbinsel Quiberon für einen Badeausflug an.

Wenn man es über die einzige Straße mit konstant berufsverkehrartigem Rückstau bis zum Nadelöhr an der Beach Bar geschafft hat, steht einer Atlantiktaufe nichts mehr im Wege:

Am westlichen Stand ist das flache Meer lebhaft und windig mit Wellen, 100m östlich gegenüber fast so ruhig wie in einem Teich. 

Etwa 2Km weiter befindet sich eine Klippenküste mit Sandbuchten.

Das berühmte Fotomotiv Arche de Port Blanc findet man ebenfalls hier auf der Westseite.

 

Im benachbarten, etwas größeren Vannes geht es weniger beengt zu.

Der Hafen liegt jenseits der Altstadt und ist im Gegensatz zu dieser nicht weiter interessant.
Zwischen der gotischen Cathedrale Saint-Pierre im Norden und

dem Stadttor Porte Saint Vincent im Süden gibt es allerhand zu sehen.
Bekannt ist die Stadt vor allem für die Remparts, eine französische Parkanlage direkt vor der erhaltenen Stadtbefestigung.
Dazu gehört auch das Lavoirs de la Garenne, ein mittelalterliches Waschhaus

am Bach La Marle, wie sie auch bei uns vor über 500 Jahren noch in jeder Stadt üblich waren.
 

 

Eine weitere Besonderheit findet man im historischen Zentrum am Place Valencia:

An einem Fachwerkhaus

des 15.Jh mit bewegter Geschichte ist an einer Ecke in 3m Höhe eine Skulptur mit

2 Büsten eingebaut.

Ein Mann und eine Frau halten ein Schild mit der Aufschrift:

Vannes et sa Femme.
Abgesehen davon, dass dieses historische Denkmal jedem verheirateten Paar ein Schmunzeln entlocken wird, ist es praktisch zu wissen, das dies ein Brauch ist, der im ganzen Morbihan in vielen alten Städten Verbreitung fand.

Immer mit einem Mann, der den Namen der Stadt trägt und seiner Frau.

 

Tipp: Noch praktischer ist die Pizzaria La Villa Valencia in diesem Haus, die ich sehr empfehlen kann. Eine gute Auswahl an Pizzen, Nudeln und Nachtisch wird zu erschwinglichen Preisen bei schönem Ambiente geboten.

Parken kann man etwa 200m entfernt im Q-Park Vannes Centre an der Rue du 8.Mai 1945.

 

Südlich von Vannes, auf der Rhuys-Halbinsel kann man am Kleinen Meer zahlreiche Meersalzfarmen sehen. In direkter Ufernähe werden zahlreiche künstliche Becken stufenweise trockengelegt, um in großem Stil Meersalz aus dem Wasser zu gewinnen.

Bei Kilopreisen bis zu 5o€ kann man in der Tat von weißem Gold sprechen.
In Souveniergeschäften findet man das Salz in kleinen Stoffbeuteln zu 50 oder 100g

und bezahlt etwas mehr.

https://www.carrefour.fr/p/fleur-de-sel-de-guerande-le-guerandais-3445850020339
Als Mitbringsel eignet es sich aber gut in Konkurrenz zu bretonischen Keksen,

den allgegenwärtigen, in hübschen Blechdosen verpackten Palets und Galettes.

https://www.carrefour.fr/p/biscuits-galettes-de-bretagne-jacques-menou-3337442012276
Nicht zu verwechseln mit dem bretonischen Nationalgericht Galettes Bretones,

einem Buchweizeneierkuchen mit herzhafter Füllung, die man in jedem Restaurant bekommt.
Sie sind jetzt etwas verwirrt? Machen Sie sich nichts daraus, das geht den meisten Leuten so.

 

Neben kulinarischen Feinheiten beherbergt die Halbinsel auch den gut erhaltenen Stammsitz der betonischen Herrscherfamilie Rohan.
Das
Château de Suscinio, eine typische, mittelalterliche Burg und ehemaliger Jagdsitz, beherbergt eine umfangreiche Mittelalter -Ausstellung und eine Sonderausstellung zur

Artussage, in welcher der Wald von Brocéliande eine zentrale Bedeutung hat.

Die Eintrittsgebühr von 8,40€ ist absolut angemessen und beinhaltet den Zugang zum weitläufigen Gelände.

 

 

Von hier aus ist ein Ausflug ins 80 Km entfernte Saint-Nazaire keine Frage der Zeit.

Nach einer Stunde Fahrt ist man am berühmten Hafen, der direkt an der Loire-Mündung liegt.
Daneben befindet sich ein großes Werftgelände mit riesigen Trockendocks und einem gigantischen U-Bootbunker aus dem 2. Weltkrieg.

Das große Atlantikdock genau gegenüber war 1942 das Sabotageziel einer britischen Kommandoeinheit (Operation Chariot). Deren erfolgreicher Einsatz hat die Verlegung von großen deutschen Kriegsschiffen verhindert und dadurch den Krieg verkürzt.
Man kann nicht mehr erahnen, dass hier einer der am stärksten verteidigten Atlantikstützpunkte der Kriegsmarine war.

Abgesehen vom völligen fehlen eines historischen Hafenviertels befindet sich vor dem Bunker ein Einkaufszentrum mit Parkplatz und ein großer Kinderspielplatz.

Der Bunker selbst heißt nun Escal'Atlantic und ist eine Location von mehreren Dauerausstellungen, die nichts oder nur wenig mit dem früheren Zweck dieses Bauwerkes

zu tun haben und das Dach ist eine kostenlos zugängliche Aussichtsplattform.

 

 

Wer sich eher für das Meer interessiert, wird 10Km westlich auf der Halbinsel 

Le Croisic fündig.

Hier gibt es das Océarium du Croisic mit vielen liebevoll gestalteten Becken und

als Hauptattraktion einem Haifischtunnel und ein Pinguingehege.

Nicht nur für Kinder geeignet und mit 13,50€ p.P.nicht zu teuer. 

 

Gut essen kann man direkt am etwas überlaufenen Hafen von Le Croisic

in einem der vielen Restaurants. Es ist für jeden Geschmack und Geldbeutel etwas dabei!

 

 

Kommen wir nun ins Finistere (Penn ar Bed), dem nordwestlichen Teil der Bretange.

Am Ende der Welt gibt es wirklich grandiose Sehenswürdigkeiten.

Manchmal muss man etwas suchen, obwohl das Bildmotiv durch Kalender und Kataloge

sehr bekannt ist. In der Umgebung von Lorient gibt es gleich 2 solcher Highlights:

 

 

Im kleinen Fischerort Saint-Cado, steht mitten im Fluss Étel auf einer kleinen Insel die

Maison de Nichtarguér, ein Wahrzeichen der ganzen Region. 

Das Haus das Hüters des Austernparks ist bei Flut nicht ohne nasse Füße zu verlassen...

Der kleine Ort lebt quasi nur von Fototouristen, die dieses idyllische Motiv bestaunen.

 

Etwa 3Km vor der Mündung des Flüsschens Laïta liegen etwas versteckt in einem parkartigen Wald der Gemeinde Clohars-Carnoët die Überreste der Abbatial de Saint-Maurice

Die im Jahr 1177 gegründete Zisterzienser-Abtei erlitt nach der Französischen Revolution

das gleiche  Schicksal vieler Klöster in Frankreich: Auflösung, Plünderung, Verwüstung und Steinbruch. Seit 1991 ist das Kloster offiziell ein "Monument Historique" und wurde restauriert.

Heute stehen die Ruinen in einem gepfegten Umfeld und laden zum verweilen ein.

 

Einige Kilometer weiter westwärts konnt man nach Pont-Aven

Der malerische Ort wurde berühmt duch den Maler Paul Gaugin, einem bedeutenden Vertreter des Impressionismus, der ab 1886 mit seiner "Schule von Pont-Aven" hier lebte und weitere Künstler um sich versammelte. Heute ist die kleine Gemeinde völlig überlaufen wie ein Pilgerort und muss noch lernen, diese übergroße Aufmerksamket sinnvoll zu kanalisieren.

Mit ein wenig Mühe kann man im Ort einige der bekannten Bildmotive wiedererkennen.

 

 

Nur ein kleines Stück weiter befindet sich Concarneau.

Die Heimatstadt von Kommissar Dupin bietet eine Besonderheit: Im Hafen der Stadt liegt die Ville Close, eine seit dem 11.Jh. immer wieder veränderte und erweiterte Festung,

die sozusagen den historischen Ortstkern beinhaltet.

Entlang der zentralen Rue Vauban kommt man an Boulangerien, Cafes, Souveniergeschäften und Boutiquen vorbei

bis zum Place Saint-Guénolé,

der bei einer kleine Kirche in einem

Park mündet.

Die Remparts genannten Festungsmauern,

die das Ganze umgeben, sind komplett begehbar und bieten eine herrliche Aussicht auf den Hafen und die Stadt.

Wer auf den Spuen des Kommisars

wandeln will, kann im Restaurant

L'Amiral links neben den Eingang zur

Geschlossenen Stadt essen.

 

Am Stadtrand lohnt das Chateau de Keriolet einen Besuch.

Die einstige Residenz einer russischen Prinzessin wurde im 19.Jh im neugotischen Stil erbaut und ist von einer schönen Parkanlage umgeben.

 

Quimper, die Hauptstadt des Departements,

ist kaum 20Km entfernt von Concarneau.

Die Stadt am Fluss Odet kann mit vielen Sehenswürdigkeiten auftrumpfen. 

Die sehr sehenswerte Altstadt wird von der Cathedrale Saint-Corentin dominiert.

In einem Nebengebäude an der Stadmauer,

dem ehemaligen Bischofspalast, befindet sich

das Bretonische Bezirksmuseum und auf der gegenüberliegenden Flusseite die Präfektur.

Tipp: Eine Querstraße weiter in der

Rue Theodorde le Hars 8 befindet sich das

einzige Parkhaus in der Nähe des Zentrums.

Es ist furchtbar eng für alles was größer

als ein Kleinwagen ist!

Gut essen kann man im indischen Restaurant

Le Mahraja gegenüber vom Fluss auf dem Boulevard Amiral de Kerguelen 43.

Im Zentrum an der Rue du Salle findet man massig Restaurants für jeden Geschmack,

die aber viel enger und meist auch teurer sind.

 

30Km östlich wartet ein weiteres Highlight

auf Besucher: Das Chateau de Trevarez

ist ein Augenschmaus, aber kein Echter.

Dieses Schloss in Renaissanceoptik ist ein

Belle-Epoque Schloss und wurde Anfang des 20.Jh fertiggestellt.

Es gehört somit zu den jüngsten Schlössern

in Frankreich.

Eine Küche im Keller und Aufzüge verbinden praktische Technik der Neuzeit mit der Haptik eines alten Schlosses.

1941 wurde das Schloss vom Stab

der deutschen Wehrmacht übernommen und vermutlich aus diesem Grund im Juli 1944

von der Royal Air Force bombardiert.

Äußerlich sieht man dem Schloss nichts mehr an, aber die Aufbauarbeiten im Westflügel dauern noch mehrere Jahre.

Zum Anwesen gehört ein bewaldeter Park mit Quelle und einer kleinen Kapelle.

 

Ebensogut kann man von Quimper 60Km weiter fahren und die Halbinsel Crozon besichtigen.

Durch das bewaldetes Gebiet des Naturpark Amorique kommt man über fantastische Brücken auf die kreuzförmige Halbinsel. Beeindruckende Caps, pittoreske Steilküsten und traumhafte Sandstrände warten darauf, entdeckt zu werden. Wobei das noch nicht alles ist...

Die Landzunge von Landevennec ist gleich in 3-facher Hinsicht interessant:

Das alte und das neue Kloster, sowie der Schiffsfriedhof der französischen Marine.

Die alte Abbaye Landévennec wurde im 5.Jh gegründet und war eines der ältesten Klöster überhaupt.

Nach der Revolution von 1789 wurde es zerstört und aufgegeben.

Die im Jahr 1958 gegründete neue Abbaye Saint-Guénolé steht oberhalb am Berg

und kann ebenfalls besichtigt werden.

In der Bucht nebenan, vor neugierigen Blicken geschützt, liegen seit über 100 Jahren ausgemusterte Kriegsschiffe, die auf ihre Verschrottung warten. Im Internetzeitalter ist das Geheimnis keines mehr und deshalb gibt es viele Besucher, die nur deshalb herkommen.

Auf dem Weg zum Höhepunkt der Halbinsel findet man in Crozon eine gute Gelegenheit zur Stärkung. 

Tipp: Im Restaurant l'Aber an der Route de Crozon 10 kann man ausgezeichnet und preiswert Pizza, Gegrilltes und Salat essen.

 

 

Am Kap Pointe de Pen-Hir hat man 70m über dem Meer eine tolle Fernsicht in die Keltische See. Als eines der 3 westlichsten Caps ist es ein wichtiger Navigationspunkt für die Schifffahrt in und aus dem Ärmelkanal.

 

In Sichtweite befindet sich die Gedenkstätte Monument aux Bretons de la France Libre

für die toten Seeleute des 2.Weltkrieges.

 

An schönen Tagen kann man an den Felsen Alpinisten beim todesmutigen Aufstieg an den diversen Steilwänden beobachten.

Es ist sehr zugig hier oben und wenn man nahe an die Felskante geht, sollte man sehr vorsichtig sein und festes Schuhwerk tragen.

Mehrere Wanderwege führen von hier an der Küste entlang und der Badestrand

Plage de Veryac'h liegt auf dem Weg zum Cap.

 

Im Norden der Bretagne beginnt das Land der rosa Felsen, das sich von der Côtes d’Armor

(Aodoù an Arvor) über  die Smaragdküste bis ins Hinterland des Departemends Ille-et-Vallaine zieht.

 

Beginnen wir in Roscoff,

einen ehemaligen Piratenstützpunkt und heutigem Fährhafen.

Der romantische Fischerort

ist gleichzeitig Ausgangspunkt eines 1500Km langen Panorama-Radwanderwegs

an der bretonischen Küste und führt bis nach

Mont-Saint-Michel.

 

 

 

TIPP: Parkmöglichkeiten gibt es am Hafen (kostenpflichtig) und gleich 50m weiter kann man sehr gut in der Pizzeria L'Estacade essen. Das Seeteufelgalette sollte man sich nicht entgehen lassen!

 

Ein Stück weiter westlich im Arrondissement Lannion entfaltet die Cote Granite Rose zwischen Tregastel und Perros-Guirec ihre volle Schönheit.

TIPP: Nach einem Bad oder Spaziergang am Plage Saint-Guirec ist ein Essen im Restaurant Le Mao an der Rue Saint-Guirec 147 nahezu Pflicht.

Eine bessere Bretonische Fischsuppe als hier wird man lange suchen müssen...

 

Im benachbarten Treguier, einer schönen alten Kleinstadt, befindet sich eine Etappe der 7 bretonischen Gründerheiligen. Der Bischof Tugdual von Treguier gründete hier im Jahr 535  ein bedeutendes Kloster. Nach der Revolution ging es bergab mit der Stadt und seinem religiösen Zentrum. Die im 14 Jh. erbaute Kathedrale St. Tugdual zeugt mit ihrem Kloster noch immer von der einstigen Bedeutung der Stadt.

Im Umfeld der Stadt gibt es an der Küste noch weitere Highlights: Die Fischerkapelle von Penvénan, die Maison Gouffre de Plougrescant und die Abbaye Beauport bei Paimpol.

 

An der Bucht von Saint-Brieuc entlang kommt man 130Km weiter östlich nach Saint-Malo.

Auf halbem Weg dorthin findet man im Hinterland der Küste mittelalterliche Dörfer  wie Moncontour oder Jugon-les-Lacs, aber auch eine schöne große Burg in Plédéliac.

 

 

Das Château de la Hunaudaye

ist zwar nunmehr eine Ruine,

aber gut erhalten und kann gegen 5,50€ Eintrittsgebühr besichtigt werden.

Nachdem man den Wassergraben überquert hat, bekommt man alles zu sehen, was Burgenfans in Verzückung versetzt:

Ein Besichtigungsparcours im Einbahnstraßenkonzept ermöglicht das besteigen von 3 der 5 Türme und gibt einen guten Überblick auf die Umgebung und den großen Innenhof.

Die beeindruckende Festung aus dem 13.Jh. erlebte ihren Niedergang schon vor der Revolution, bei der sie in Brand gesteckt wurde.

Nach über 100 Jahren im Dickicht der Geschichte verhalf ein britischer Reisender Namens Thomas Edward Lawrence, besser bekannt als Lawrence von Arabien, dem Ort durch seine Berichte zu neuer Aufmerksamkeit. Was dazu führte, dass der französische Staat die Ruine 1930 erwarb,um sie vor weiterem Verfall zu schützen. Seit 1977 kümmert sich eine private Initiative um den Erhalt und die Erschließung als historische Besichtigungsstätte. Sogar Schulklassen kommen im Rahmen des Geschichtsunterrichts hierher.

 

Auch in Saint-Malo ist die Geschichte lebendig.

Die einstige Piratenfestung ist heute ein Besuchermagnet und Fährhafen für Tagestouristen nach Jersey. Die Altstadt ist seit dem 18.Jh im Wesentlichen unverändert und noch immer von einer intakten Befestigung umgeben. Die Wehrmauern sind komplett begehbar und bieten weniger Sicht auf die Stadt, dafür um so mehr aber auf die umgebenden Strände, Inseln, externen Forts, den Hafen und die gegenüberliegenden Villen der Stadt Dinard,

dem einstigen Vergnügungsviertel der Piraten.

 

TIPP: Am inneren Hafen der Stadt kann man direkt vor der Mauer parken und läuft durch das Grand Porte in die historische Altstadt hinein. Rechts neben dem Tor befindet sich die Vergügungsmeile Rue Jacques Cartier

mit Bars, Cafes und Restaurants.

30m neben den Tor hat mich das Restaurant 

Le Castello mit dem Speisenangebot, dem Service und den ausgewogenen Preisen überzeugt.

Dermaßen gestärkt kann man zur Mole im Südwesten der Stadt aufbrechen.

Am südlich gelegenen Tor Porte de Dinan kommt man nach etwa 400m aus der Stadt

an den boulevardartigen Quai de Dinan und kann die Mole des Noires rechter Hand erkennen.

Die Mole selbst ist etwa 500m lang und bietet auf halber Strecke die berühmte Postkartenansicht auf Saint-Malo.

Weitere Sehenswürdigkeiten findet man am entgegengesetzten Ende der Stadt, wenn man aus dem Tor

Porte Vincent herauskommt:

Links die Festung Château De La Duchesse Anne und rechts neben dem Office du Tourisme im Hafenbecken eine Segelfregatte des 18.Jh. Die Etoile Du Roi wurde

1996 nach Originalplänen und auf historische Weise gebaut.

Das Schiff ist in modernen Filmproduktionen (Hornblower, Michael de Ruyter uvm.) zu sehen und kann für 6€ besichtigt werden. Am Rand der Stadt bietet das Grand Aquarium Saint-Malo das komplette maritime Besichtigungsangebot für Groß und Klein. Ein absolutes Novum ist der Uboot-Simulator. Etwas vergleichbares habe ich bisher nicht gesehen. Die Eintrittsgebühr von 16€ wird man nicht bereuen.

 

 

Folgt man dem Fluss La Rance von der Mündung bei Saint-Malo ins Landesinnere,

kommt man nach 30Km in Dinan an. Die alte Stadt ist ein echter Augenschmaus:

Hafen, Stadttore, Befestigungsmauern, eine Burg, Altstadtviertel ,Uhrenturm- alles in einer kleinen Stadt und in gutem Zustand.

Tipp: Das Parkhaus am Rathaus (Hotel de Ville) Place Duclos 1 ist ideal, um die ganze Stadt zu Fuß zu erkunden. 500m weiter über das Ende der Grand Rue hinaus möchte ich geneigten Besuchern das Restaurant La Tomate an der Rue de l'École 4 ans Herz legen: Pizza, Focaccia, Pasta oder Salate - es ist für jeden etwas dabei und erschwinglich ist es auch noch.

Die Altstadt, die man bis hierher gesehen hat, kann in der Nähe des Restaurants weitere Höhepunkte aufbieten: Mit der abwärts führenden Rue du Jerzual findet man eine mittelalterliche Gasse vor sich, die mit ihren Kunsthandwerkstätten ihresgleichen sucht und die befestigte Oberstadt mit dem historischen Flusshafen verbindet. Das auf halbem Weg befindliche Stadttor Porte du Jerzual ist Teil einer fast komplett begehbaren Stadtbefestigung, die über die Rue Michel erreicht werden kann und Einblicke in die Stadt ermöglicht.

Der andere Teil der Befestigung, der einen Ausblick über das Flusstal mit dem Hafen gibt,

ist über den Park  Jardin Anglais hinter der Basilique Saint-Sauveur zugänglich.

 

 

Wer es bis hierher geschafft hat,

befindet sich nur 50 Km nördlich von Rennes.

Die Hauptstadt der Bretagne und des Departemends Ille-et-Vallaine versucht sich, wie viele französische Großstädte, in einem interessanten Spagat zwischen Moderne und Tradition: Ausbau der vollautomatischen U-Bahn, verkehrsberuhigtes Zentrum und

sanierte Altstadtviertel sind noch nicht abgeschlossen, aber der Umbau ist in vollem Gange.

Die Stadt und ihre Bewohner werden sehr viel an Lebensqualität gewinnen und haben keine Angst vor dieser notwendigen Veränderung, die das Alte bewahrt und es mit dem Modernen (nicht immer sichtbar) verbindet,

um der Stadt eine Zukunft zu geben.

Schon jetzt kann man das Potenzial vom Place de Lices bis Place Saint-Anne deutlich erkennen.

Zwischen Palement de Bretagne und Place de la Republique ist der Umbau bereits abgeschlossen und kann dank ganzheitlichen Fußgängerzonen als erfolgreiche Stadtentwicklung angesehen werden.

Das Zentrum von Rennes besteht im Wesentlichen aus 2 Teilen: Einige Straßenzüge  mit Fachwerkhäusern des 15. Jh und dem größeren Teil, der nach dem Stadtbrand von 1720 entstand: Quadratische Häuser-Carrés und rechtwinklige Straßen dominieren hier und bilden einen Kontrast zum mittelalterlich- engen und unsymmetrischen Teil der Altstadt.

Begrenzt werden die Carrés von großen Plätzen mit repräsentativen Gebäuden.

Der Vorplatz des Königlichen Justizpalastes Parlement de Bretagne und der Place de la Mairie zwischen Rathaus und Opera de Rennes sind durch den Großbrand entstanden und lockern die Innenstadt auf. Das westlich der Altstadt gelegene Palais Saint Georges ist Sitz der Stadtverwaltung und blieb hingegen vom Feuer verschont.

 

 

Die Cathedrale Saint-Pierre de Rennes ist, für französische Verhältnisse sehr untypisch,

ein Gebäude des 18. Jh. und wurde durch die Wirren der Französischen Revolution

erst 1845 fertiggestellt. 

Der gotische Vorgängerbau musste 200 Jahre nach dem Teileinsturz von 1490 abgerissen werden. Auch wenn die Kirche relativ jung ist, eine Besichtigung wird man nicht bereuen.

Das im klassizistischen Stil vollendete Gotteshaus wirkt von außen ziemlich unscheinbar,

im inneren aber sehr edel und eher wie eine Ruhmeshalle. Großzügige Vergoldungen, Marmorsäulen und Deckenkassetten geben dem Betrachter das Gefühl, in einem Palast zu sein.

Gegenüber des Eingangsportals führt übrigens die Rue des Portes Mordelaises direkt zum 100m entfernten Stadttor Portes Mordelaises mit dem Rest der Stadtbefestigung.

Die Kneipenviertel der Altstadt an der Rue Saint-Georges und um den Place Sainte-Anne bieten Gelegenheit für eine Stärkung im Schatten historischer Kulisse.

Bars, Cafés, Brasserien und Restaurants halten für jeden das passende Angebot parat.

Tipp: Das Parkhaus am Place de Lices kann ich bedenkenlos empfehlen, von den Restaurants dort bis zum Place Saint-Michel würde ich das nicht behaupten: Teuer, schlechter Service und mittelmäßiges Essen muss nicht sein. Wer bis zur Rue Saint-Georges durchhält, wird mit einem Essen, dass sein Geld wert ist belohnt.

 

 

Wer angesichts solcher urbanen Gefilde ein Bedüftnis nach etwas mehr Natur verspürt,

wird in der Umgebung von Rennes fündig: Kaum 30Km westlich befindet sich im Wald von Broceliande ein Tal, in dem wichtige Orte der Artussage entdeckt werden können.

Vom Parkplatz am Ortsausgang von Tréhorenteuc läuft man 300m zum Eingang

des Val sans Retour. 

Schon nach wenigen Metern kommt man am goldenen Baum vorbei.

Gleich dahinter steht man am Feenspiegel, einem umwaldeten Teich. Von hier aus kann man links auf dem Bergkamm oder unten im Tal weiterwandern. Wegweiser führen zu mehreren Zielen von Grab des Merlin, Jungbrunnen, Mönchsgarten oder Haus der Viviane.

Der Wanderparcours ist ein Abenteuer für Groß und Klein aber etwas anspruchsvoll.

Festes Schuhwerk ist absolut notwendig, damit der Zauber des Waldes nicht zu schlechten Erfahrungen führt.

 

Lassen Sie sich einfach von der Bretagne verzaubern und genießen Sie auf bretonisch!

 

Wenn Ihnen meine Bilder gefallen, schauen Sie sich bitte auch meinen Fotokalender

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Ein ideales Geschenk besonders zu Weihnachten!

 

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